Mit dem Ende der Schneefälle hat sich die Lawinenlage spürbar entspannt, auch wenn man natürlich unverändert aufpassen muss – und sein Ziel sorgfältig auswählen muss. Allerdings gibt es trotz der immer noch erheblichen Lawinengefahr in den Bayerischen Voralpen Skitouren, die bei dieser Gefahrenstufe vertretbar sind. Ein gutes Beispiel dafür ist der Breitenstein über dem Leitzachtal, ein großartiger Aussichtsgipfel direkt am Alpenrand und ein Nachbar des Wendelsteins. Rund zweieinhalb Stunden sollte man für den beim legendären Kuchenparadies Winklstüberl beginnenden Anstieg einplanen. Auf Skitourengeher warten sanfte Wiesenhänge, lichter Wald und zum Schluss ein sonniges Hochplateau. Gefahrenstellen gibt es auf der üblichen Aufstiegsroute keine, dafür ist das Gelände schlichtweg zu flach.
Noch vor ein paar Tagen wäre man hier im Neuschnee regelrecht stecken geblieben, doch mittlerweile hat sich die Situation grundlegend geändert. Im Talbereich hat sich der Schnee gesetzt und ist trotz der flachen Hänge ganz gut zu fahren, weiter oben hat der Wind dagegen ganze Arbeit geleistet und den locker leichten Pulverschnee weggeweht. Übrig geblieben ist ein teils unangenehm zu fahrender Harschdeckel. Geschenkt, viel interessanter ist derzeit die vom tagelangen Schneefall und dem Sturm gezeichnete Landschaft. Die Bäume regelrecht mit Schnee verkleistert, Felsen oder Wegweiser verstecken sich unter einem dicken Anraum und der Ausblick auf die tief verschneiten Gipfel der Bayerischen Voralpen ein Traum. Und das Beste: Die Wintersonne wärmt bereits, was allerdings auch an dem Föhn liegt und Bayerns Süden einen Traumwintertag schenkte.