Nach dem „Schneechaos“, dass es so nur in den Medien gab, begann für Tiefschneefans eine phantastische Woche. Die kritische Lawinensituation hatte sich relativ schnell entspannt, Schnee gibt es in Hülle und Fülle, und das Wetter zeigte sich strahlend schön. Entsprechend viele Freerider nutzten in den Skigebieten wie im Kleinwalsertal die perfekten Bedingungen.
Am Walmendinger Horn waren daher längst alle nur denkbaren, direkt vom Lift erreichbaren Runs „zerschossen“, doch wer kurze Anstiege wie dem zur Litzescharte nicht scheut, der fand problemlos unverspurte Passagen oder gar ganze Hänge. Phantastisch auch die Möglichkeiten am Ifen. Dank der im letzten Winter neu eröffneten Zehnergondelbahn ist mittlerweile auch das Bergauf ein Genuss – der Blick über das riesige Plateau des Gottesackers, das sich im Winter in eine faszinierende Schneedünenlandschaft verwandelt, ist schon immer einmalig. Natürlich gibt es auch hier so manche Variante, allerdings muss man immer mit Vorsicht unterwegs sein. Der Gottesacker ist gespickt mit tiefen Dolinen, in die immer wieder Skifahrer stürzen. Daher heißt es bei Mulden aufpassen, es könnte sich unter dem Schnee ein tiefes Loch verbergen.
Skifahrerischer Höhepunkt für ambitionierte Freerider ist der Hirschgraben, dessen steile Einfahrt sich unter den senkrechten Abbrüchen des Ifen versteckt und von der Bergstation der Gondelbahn nach einem gut halbstündigen Aufstieg erreicht wird. Eine Variante, für die absolut sichere Lawinenverhältnisse erforderlich sind. Und natürlich sollte man sehr sicher auf seinen Brettern stehen, bei der Querung in die Rinne ist Stürzen verboten. Am besten man unternimmt diese Tour mit einem Skiführer der Bergschule Kleinwalsertal. Der kennt sich aus und organisiert auch die Fortsetzung der Tour, schließlich kommt man nach der großartigen Tiefschneeabfahrt in Schönenbach im Bregenzerwald raus – zurück ins Skigebiet Ifen würde nur ein mehrstündiger Anstieg führen.
Zum Glück kennt Samuel Riezler von der Bergschule Klweinwalsertal eine bessere Alternative. Von Schönenbach mit dem Taxi durch den Bregenzerwald zum Hochtannbergpass, um von dort in rund eineinhalb Stunden bis oberhalb der Widdersteinhütte aufzusteigen. Dort startet eine 1000-Meter-Abfahrt nach Bödmen im Kleinwalsertal, auf der man garantiert den einen oder anderen unverspurten Hang entdeckt und im Anschluss zufrieden feststellt, dass das Kleinwalsertal neben den sicher lohnenden Varianten am Walmendinger Horn noch viel mehr Möglichkeiten für Freerider bietet.
Infos:
Bergschule Kleinwalsertal, Tourismusverband Kleinwalsertal, Bergbahnen Ifen